Vielleicht möchtest du dich jemandem anvertrauen, weist aber nicht wie. Hier sind ein paar Ideen für dich, wie es dir leichter fallen kann über das zu sprechen, was dir angetan wurde.
- Du darfst über Deine Erfahrungen reden. Auch, wenn der Täter oder die Täterin es Dir verbietet. Es gibt nämlich gute und schlechte Geheimnisse. Schlechte Geheimnisse fühlen sich ganz doof an und machen manchmal auch Bauch- oder Kopfweh. Schlechte Geheimnisse darf man verraten.
- Vielleicht möchtest Du erst einmal testen, ob Du der Person, mit der Du redest, auch wirklich vertrauen kannst. Es kann sein, dass Du dann erst einmal nur Andeutungen machst, um zu schauen, wie die Person reagiert. Das ist in Ordnung. Du darfst Dir so viel Zeit lassen, wie Du brauchst, um über die Gewalt reden zu können.
- Du bist nicht schuld daran, was Dir angetan wurde.
- Du brauchst Dich nicht dafür schämen, was Dir angetan wurde.
- Es kann schwer sein, Dinge auszusprechen. Vielleicht fällt es Dir auch schwer, die Geschlechtsorgane zu benennen. Vielleicht ist es einfacher, wenn Du aufmalen kannst, was passiert ist?
- Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du das erlebte in einem Brief niederschreiben kannst, den Du dann einer Person, der Du vertraust, geben kannst.
- Manches kann man auch nachspielen. Vielleicht möchtest Du mithilfe von Puppen oder einem Puppenhaus einer Person, der Du vertraust, zeigen, was Dir passiert ist.
- Wenn Du Angst hast, etwas Schlimmes könnte passieren, wenn Du jemanden von der Gewalt erzählst, kannst Du auch von der Angst erzählen. Die Person, der Du vertraust, kann Dir dann dabei helfen, Dich oder Personen, die Dir wichtig sind, zu schützen.
- Vielleicht befürchtest Du, dass man Dir nicht glauben könnte. Bleibe hartnäckig! Wenn Dir eine Person nicht glaubt, dann geh zu einer anderen Person, bis Dir jemand glaubt, was Du zu erzählen hast.